F-Lizenz für Oechtering und Kornmeier

80 Unterrichtsstunden kein Zuckerschlecken in Hennef

Dülmen (mast). "Geschenkt wurde uns nichts", meinte Christiane Oechtering, die gemeinsam mit ihrem Ehemann Dr. Bernhard Kornmeier von der DJK Dülmen den Lizenz-Lehrgang "Judo der Behinderten" in der Sportschule Hennef besuchte. Nach Christina Freitag, Vinay Lovermann und Bernard Freitag verfügen nunmehr fünf Trainer der Behindertensportgruppe des Anna-Katharinen-Stiftes Karthaus über die F-Lizenz Rehabilitationssport. In diesem Jahr werden außerdem Christa Droste zu Vischering, Franz Gerding und Dieter Kranz diese Qualifikation erwerben. "Unsere 22-köpfige Trainingsgruppe benötigt hervorragend ausgebildete Übungsleiter", verdeutlichte Cheftrainer Bernard Freitag, der mit seinem kompletten Trainerstab am Freitag in der Zeit zwischen 18.15 Uhr und 20 Uhr selbst aktiven Judosport in der Turnhalle der Augustinus-Grundschule betreibt.

Christiane Oechtering und Dr. Bernhard Kornmeier mussten insgesamt 80 Unterrichtseinheiten, verteilt auf vier Wochenenden, in Hennef über sich ergehen lassen. Die Ausbildung wurde mit einer theoretischen, praktischen und mündlichen Prüfung erfolgreich abgeschlossen. Die Lizenz ist vom Behinderten-Sportverband Nordrhein-Westfalen anerkannt.

Begonnen hatte alles im Oktober des vergangenen Jahres mit dem ersten Seminarabschnitt und der Vorstellung des regionalen Behinderten-Judo. Neben den Strukturen, Zielen und Inhalten ging es auch um die Kooperation der Fachverbände. Judospiele in der Bodenlage, induktive Einführung der Haltetechniken, Grundlagen der Behindertenpädagogik, exemplarische Erarbeitung einer spezifischen "Behinderung" in Gruppenarbeit sowie die methodische Einführung der Wurftechniken standen zunächst auf dem Ausbildungsplan. Judo als Wettkampfsport für Behinderte und Schulsport in der Sonderschule wurden verdeutlicht. Neben zahlreichen Aspekten der Sportmedizin ging es auch um Rechts- und Steuerfragen, einer Vereinsgründung sowie dem Ablauf von Kyu-Prüfungen für Behinderte. In Gruppenarbeit wurde die Unterrichtsplanung und der Aufbau einer Stunde erörtert. Entsprechende Lehrübungen schlossen sich an. Mit den drei verschiedenen Prüfungen endete eine umfangreiche, intensive und abwechslungsreiche Ausbildung. Dieser Meinung waren zumindest Christiane Oechtering und Dr. Bernhard Kornmeier, "denn geschenkt wurde uns nichts".