Nichts ist selbstverständlich: Corona lehrt Demut (03.01.2022 Quelle Dülmener Zeitung)
5. Januar 2022DJK-Judoka machen das Deutsche Sportabzeichen. Von der Judo-Matte auf die Laufbahn. 04.02.2021
4. Februar 2022DÜLMEN DZ. Einmal im Jahr treffen sich Trainer, Übungsleiter der ID-Judoka, Sonderund Sozialpädagogen zu einem Erfahrungsaus-tausch- Lehrgang in Hennef. Trotz der massiven Corona-Einschränkungen fanden 16 Interessierte den Weg zur Sportschule, um an dem BRSNW-Wochenend-Lehr- gang unter der Leitung von Dr. Wolfgang Janko teilzunehmen. Alle Lehrgangsteilnehmer waren dreifach geimpft. Einige hatten sich zudem noch einmal auf Corona testen lassen. Von der DJK Dülmen nahmen Dieter Kranz, Christina Freitag, Karin Hörsting, Heike Barthen und Bernard Freitag am Lizenz- Verlängerungs-Lehrgang teil. Im Theorieteil wurden die Corona-bedingten Probleme des ID-Judo intensiv diskutiert. Immer noch sind einige Sporthallen gesperrt und ID-Gruppen nach wie vor vom Trainingsbetrieb ausgeschlossen. In vielen Förderschulen wird immer noch kein Sportunterricht und damit auch kein Judo angeboten.
Die Lehrgangspraxis sollte die speziellen Bedingungen der Corona-Zeit widerspiegeln und besonders Übungsmöglichkeiten für ein Judo ohne Partner enthalten. Frank Schuhknecht brachte den Teilnehmern TAISO als viertes Judo-Element durch ein zusammenge-fasstes Kursprogramm näher. Die Übungsleiter und Trainer können daraus viele Anregungen und Ideen für das Training in ihren Gruppen übernehmen. Als eine weitere Übungsform wurde „Boot-Camp“ vorgestellt, ein Trainingsprogramm, dass in der amerikanischen Armee entwickelt und vor allem in Maßnahmen der Resozialisierung eingesetzt wird.
Den Schwerpunkt der Lehrgangspraxis bildete jedoch die Entwicklung kontaktloser Kata Formen für ID-Judoka. Diese Idee wurde bereits im ersten Corona Jahr, als nur virtuelles Einzeltraining möglich war, geboren und könnte auch in der Zeit danach als Wettkampfform für ID-Judoka, die Probleme beim Partnertraining haben, weitergeführt werden.
Das ist eine Kata
Eine genau festgelegte Abfolge von Bewegungen – wie Angriffen, Verteidigungen und Gegenangriffen – die einen Kampf gegen einen oder mehrere, reale oder imaginäre Gegner darstellt. Sie ist fester Bestandteil vieler historischer Kampfkunstformen und eine Übungsform im Trainingsalltag.
ID-Kata-Experte Jörg Wolter stellte den Teilnehmern vier kontaktlose Kata Formen für ID-Judoka der WettKampf Klassen eins, zwei und drei vor, dazu noch eine kontaktlose Kata für die nicht stehfähigen Judoka. Die erarbeiteten Formen wurden intensiv geübt und dann‘ auch fachlich diskutiert.
Gemeinsam wurden kleinere Veränderungen erarbeitet, die Jörg Wolter noch einarbeiten wird, „so dass wir diese Formen der kontaktlosen Kata, unseren Vereinen und Institutionen als Video- Angebot zur Verfügung stellen können“, berichtet Bernard Freitag. Bereits bei der inklusiven Landes-Kata- Meisterschaft im April soll die kontaktlose Kata, auch wenn die Zeit bis dahin recht kurz ist, in das Wettkampfprogramm aufgenommen werden.
Der Lehrgang schloss mit der Bekanntgabe und Diskussion der geplanten und hoffentlich durchführbaren ID-Maßnahmen im Jahr 2022. Erstmals wird es unmittelbar nach der Internationalen Deutschen ID-Judomeisterschaft in Hannover ein internationales ID-Trainingslager geben, und in Frankreich ist im Oktober die zweite ID-Judo-Welt- Meisterschaft geplant.